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112 - Der Euronotruf

TL;DR

Wer die 112  wählt, muß sich keine Gedanken darüber machen, ob er weiß wo er sich befindet - die Position wird automatisch (sehr genau, ca. 20m) übermittelt!

112 – der Euronotruf

Bekannt ist die 112 den meisten als Notrufnummer der Feuerwehr – sie ist aber weit mehr!
1991 wurde auf Vorschlag der Europäischen Kommission die Einführung der 112-Notrufnummer vom EU-Ministerrat beschlossen. Unter der Rufnummer 112 ist eine Leitstelle zu erreichen, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei alarmiert. Die Leitstellen sollen in der Lage sein, Notrufe in verschiedenen Sprachen bearbeiten zu können.

Die vom Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union verabschiedete Richtlinie (EU) 2018/1972 beschreibt eine dem US-amerikanischen Vorbild des E911 folgende Anruferortung bei Anwahl der Notrufnummer 112.
In Deutschland ist der Euronotruf gesetzlich in § 108 Telekommunikationsgesetz geregelt.

Der Euronotruf gilt in der Europäischen Union, Andorra, Färöer-Inseln, Großbritannien, Island, Liechtenstein, Norwegen, San Marino, Schweiz, Türkei, Vatikanstadt, Bosnien und Herzegowina[3] und in Russland. In Kanada und den Vereinigten Staaten wird beim Wählen der 112 der Anruf auf die Notrufnummer 9-1-1 des Nordamerikanischen Nummerierungsplans weitergeleitet.


Die 112 ist Systembestandteil der GSM-Spezifikation und weltweit bei allen GSM/UMTS/LTE-Mobiltelefonen als Notrufnummer nutzbar.

Advanced Mobile Location

Wählt man den Notruf, sei es weil man selber Hilfe benötigt oder sie für einen anderen Menschen anfordern möchte, kann man vor dem Problem stehen, dass man nicht weiß wo genau man sich aufhält – man ist im Streß, man ist ortsfremd oder mitten im Nirgendwo, etc..
Daher wurde 2014 AML (Advanced Mobile LocationAML-Projektseite) in den UK entwickelt, ein quelloffener Dienst zur Positionsbestimmung von Anrufern einer Notrufnummer.

Im Jahr 2018 wurden in Europa 73 % der Notrufe über Mobiltelefone abgesetzt und im Gegensatz zu früher (Festnetz), wo aus der Telefonnummer (des Festnetzanschlußes) über den Telefonbucheintrag oder den Provider die Adresse des Anrufers ermittelt werden konnte, ist das beim Handy nicht hilfreich.
Daher trat Dez. 2018 die Richtlinie (EU) 2018/1972 in Kraft die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet sicherzustellen, dass der Leitstelle Informationen zum Anruferstandort des Notrufenden bereitgestellt werden.

Wählt ein Anrufer die Eurorufnummer 112 (eine der im System hinterlegten AML-tauglichen Notrufnummern), so aktiviert das Handy zu Gesprächsbeginn automatisch WLAN und GPS (Satellitennavigation), auch wenn das vorher noch nicht der Fall war bzw. diese Funktionen am Endgerät dauerhaft deaktiviert wurden. Dies wird gemacht, da die Funkzellenposition alleine oft nicht genau genug ist, während durch WLAN/GPS die Position oft bis auf wenige Meter genau ist (im Test: 80% bis 20m).
Steht kein mobiles Internet zur Verfügung wird eine SMS (kostenlos) verschickt.

AML ist übrigens keine App, sondern integraler Bestandteil des Betriebssystems der Smartphones (Android ab 2.3 und iOS ab 11.3).

 

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